Mittwoch, 18. August 2021

Die "Lange Nacht der Demokratie" 2021

Die „Lange Nacht der Demokratie“ findet am 2. Oktober 2021 statt – ein Jahr später als ursprünglich geplant. Sie ermöglicht Inspiration, Begegnung sowie Reflexion zur Bedeutung von Demokratie. 

Wir fragen: Was hält unsere Gesellschaft zusammen – in der Kommune, in Bayern, in Deutschland und in Europa? In Marktredwitz möchten wir dabei besonders auf die Gesellschaft "im Netz" schauen: Wie gehen wir miteinander um? Welche Umgangsformen gelten hier? Wie informieren wir uns?

Warum eine "Lange Nacht?"

Die Lange Nacht findet in über 30 Kommunen in Bayern zeitgleich statt, von Coburg bis Rosenheim. Wir wollen in der Nacht vor dem Tag der Deutschen Einheit in vielfältigsten Formaten über Demokratie philosophieren, diskutieren, streiten und slammen, wir wollen Musik und Kultur genießen, lachen und feiern.

Die "Lange Nacht der Demokratie" ist ein Projekt des Wertebündnis Bayern.

Seit der Gründung im Jahr 2010 hat sich das Wertebündnis zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Mittlerweile vereint das Bündnis 190 Organisationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, darunter Kirchen, Religionsgemeinschaften, Lehrer- und Elternverbände sowie Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

2015 wurde das Wertebündnis mit der Gründung der Stiftung durch den Freistaat Bayern zukunftsfähig gemacht. Aufgabe der Stiftung ist es, das Wertebündnis zu unterstützen, um auch in Zukunft die für den Zusammenhalt in einer demokratischen Gesellschaft relevanten Werte ins Bewusstsein zu rufen.

https://www.wertebuendnis-bayern.de



Café International in der Moschee

Demokratie und ein respektvoller Umgang hört nicht an den Landesgrenzen auf. Gerade in Zeiten von Ausgangs- und Kontakbeschränkungen finden Treffen zunehmend online statt. Menschen informieren sich zunehmend in (sozialen) Netzwerken. Nicht immer geht es dabei respektvoll zu.

Gemeinsam mit Menschen unterschiedlichster Herkunft wollen wir einen Blick auf den Umgang miteinander wagen und uns auf Regeln für einen respektvollen Umgang mit unterschiedlichen Kulturen und Religionen verständigen.

Ort: Moschee

Zeit: 15.00 – 18.00 Uhr

Amnesty Internationl - Eine Zwischenbilanz

Online-Veranstaltung anlässlich des 60. Jahrestags der Gründung

Heute blickt Amnesty international auf sechs Jahrzehnte der Arbeit für den Schutz und die Durchsetzung der Menschenrechte zurück - ehrenamtlich geführt, parteipolitisch neutral, interkulturell und unabhängig. In dieser Veranstaltung werden die Erfahrungen und die Entwicklung der Organisation unter die Lupe genommen, die Arbeitsweise von Amnesty wird erläutert und die Wirkung der neuen internationalen Standards zum Schutz der Menschenrechte analysiert.

Der  Referent Urs M. Fiechtner ist seit 1970 in vielen verschiedenen Funktionen bei Amnesty engagiert und kennt das Innenleben der Organisation wie wenig andere. Es geht nicht um das Erzählen einer Erfolgsgeschichte, sondern um ein kritisches Hinterfragen der Arbeit der weltweit größten Menschenrechtsorganisation.

Ort: Löschwerk 

Zeit: 18:00 – 19:30 Uhr

Poetry Slam

Nichts wirkt so eindringlich, so direkt und so berührend wie das gesprochene Wort. Nichts bringt uns mehr zum Lachen oder zum Nachdenken. Und niemand weiß besser, wie man Sprache wirkungsvoll einsetzt, als die besten Bühnenpoeten. Poetry Slam bewegt auf eine Art, die man sich gerne gefallen lässt. Es reißt ein Lachen ins Gesicht, kitzelt an der Hirnrinde und flutet das Herz.

Ort: MAKkultur Leopoldhaus

Zeit: 21:15 – 23:00 Uhr

Mit Dalibor Marcovic, Gewinner des opera slam 2019


https://www.youtube.com/watch?v=ThfMLv_yxVo


Podiumsdiskussion: Wie soziale Medien die Meinungsbildung verändern

copyright: Lukas Böhm
Führen die sozialen Medien zu einer einseitigen Pseudo-Informiertheit von Bürgern und verstärken damit die Polarisierung der Gesellschaft? Der Nachrichten- und Informationskosmos im Internet befindet sich im Umbruch – mit beunruhigenden Folgen für die Demokratie. 

Moderation: Demokratie leben


Ort: MAKkultur Leopoldhaus

Zeit: 19:30 – 21:00 Uhr

Teilnehmer*innen am Podium:

  • Dr. Wolfgang Schweiger, Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Hohenheim. Er beschäftigt sich dort u.a. mit dem Thema Medienwandel und Social Media. (online zugeschaltet)

  • Jörg Hundsdorfer, freiberuflicher Theatermacher, freier Mitarbeiter der Amadeo-Antonio-Stiftung

  • Martin Becher (Angefragt)

  • Anita Berek



"Hate speech" im Internet

Meinungsfreiheit ist nicht die Freiheit, alles zu sagen, was möglich ist. Meinungsfreiheit ist kein absolutes Recht: Sie findet ihre Grenzen, sobald die Würde eines Menschen angegriffen wird. Natürlich kann jede und jeder im Netz seine Meinung sagen; die meisten Nutzer sozialer Medien schaffen das, ohne die Rechte anderer zu verletzen. Wer verbal Menschen herabsetzt, beleidigt und bedroht, verachtet Menschenrechte. Umfragen zeigen, dass fast alle jungen lnternetnutzer*innen im Netz schon auf Hasskommentare gestoßen sind. Der Workshop zeigt auf und ermutigt, sich gegen Hetze im Netz zu wehren. Kommentare oder Posts melden, Hater*innen auffordern, ihre angeblichen "Fakten" zu belegen oder sich im eigenen Umfeld gegen menschenverachtende Kommentare stark machen sind Möglichkeiten, sich aktiv gegen Hate speech einzusetzen.

Aber auch die eigene Kommunikation nimmt der Workshop unter die Lupe. Auch wer vorurteilsfrei kommunizieren will, wird möglicherweise unbewusst Fehler machen. Wir sind alle Teil von Kulturen, haben eine Glaubenszugehörigkeit, unterschiedliche Hautfarben ... die Unterschiede sind vielfältig und das Zusammenleben ist historisch bedingt nicht immer vorurteilsfrei. Oft spüren wir gar nicht, wenn wir jemanden diskriminieren. Wenn wir Glück haben, macht uns jemand darauf aufmerksam - und wir haben dazugelernt. Dazu möchte der Workshop beitragen!

Referent: Jörg René Hundsdorfer (Freiberuflicher Trainer der Amadeo-Antonio-Stiftung)

Ort: MAKkultur Leopoldhaus

Zeit: 16:15 - 19:15 Uhr